Beliars Anhänger

Als der Auserwählte von seinen langen Reisen wieder gekommen war und seine beiden Hochfürsten begrüßt hatte, speisten sie fürstlich miteinander und unterhielten sich bis in die finsteren Nachtstunden. Als Muetze sich schließlich erhob und verbeugte, legte Sturmi ihm seine Hand auf seinen noch am Tisch vorbeiwischenden Arm.

„Warte noch, mein Freund!“, sagte er und lächelte, während er ein prachtvolles Buch aus seinen Gewändern zog. „Das habe ich auf meiner Reise gefunden. Ich finde es sehr seltsam und es ist eine sehr alte Sprache. Du bist der Gelehrte, möchtest du etwas für uns entdecken?“

„Entdeckt hast du es schon, Meister.“, erwiderte Muetze. „Aber ich helfe euch natürlich gerne.“
Der Magier nahm das Buch sachte entgegen und strich sanft über den makellosen schwarzen Einband und verschwand in seine Gemächer.

Dort angekommen, entzündete er einige Kerzen in seiner Nähe und ließ sich in einem großen Sessel nieder, das Buch noch immer in der Hand.
Jetzt betrachtete er das Buch näher. Er strich noch einmal vorsichtig über den samtenen Einband und sah, wie einige rote Edelsteine auf dem Cover den Schein der Kerzen reflektierten und durch den Raum warfen. Fasziniert von der Pracht des Buches legte der Hochfürst es auf den Tisch von ihn und holte einige Notizblätter heraus, um mit den Übersetzungen zu beginnen.



Muetze hielt den Federkiel locker in Hand in tippte mit dem Finger immer wieder an den Messingschaft, welcher stilvoll verziert war. Er wusste jetzt schon, um was es sich dabei handelte. Allerdings konnte er aus reiner Neugierde noch nicht zu Sturmi und Mad Doc gehen, er wollte die ersten Seiten übersetzen. Die Informationen über Beliars Leben herausbekommen.
Immer mehr versank der Magier in das Buch und hörte schnell auf, weitere Übersetzungen anzufertigen, denn schnell lernte der die schwere alte Sprache fließen zu lesen und zu verstehen, sie wurde zu seinem Freund und erzählte ihm, was Beliar für Taten vollbracht hat.

So vertieft in das Buch, welches anfangs glatt einem Tagebuch glich, bemerkte er nicht, dass sich zwei dunkle Gestalten – wobei in diesem Reich alle so herumliefen – in den Raum begeben hatten. Von den vielen Kerzen sind schon einige herunter gebrannt. Mad Doc räusperte sie höflich und lächelte, als Muetze leicht zusammenzuckte.
Der magische Hochfürst betrachtete seine Freunde nachdenklich und war erstaunt, sie in solch lässiger Kleidung zu sehen. Sie trugen keiner ihrer Prunkgewänder oder –rüstungen.

„Nun, Freunde.“, fing Muetze schließlich an. Er nahm das aufgeklappte Buch in die Hand als wäre es ein gebrechlicher antiker Gegenstand und klappte es zu. „Dieses Buch hier, ist komplette Geschichte unseres Reiches! Beliars Tagebuch wurde weitergeführt und Heldentaten und ruhmreiche Schlachten wurden nach und nach ergänzt. Ich habe halte hier das wichtigste Buch, welches ich je gesehen oder von dem ich gehört habe, in der Hand!“

Sprachlos starrten seine beiden Freunde ihn an und stimmten zu, es ebenfalls zu erweitern.