Beliars Anhänger


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 Betreff des Beitrags: Ketanon
BeitragVerfasst: 7. Februar 2009, 20:42 
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Dunkler Hochfürst der Magie
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Ketanon, eine Stadt, die lange stand hielt, lange und hartnäckig hat sie sich gegen die Klauen Beliars gewehrt, doch die Belianer hatten den Willen Beliars in sich und tobten mit rasender Wut, bis der Herrscher durch die Hand Sturmis zu Boden ging.


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: 7. Februar 2009, 20:42 


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 Betreff des Beitrags: Re: Ketanon
BeitragVerfasst: 7. Februar 2009, 20:51 
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Dunkler Hochfürst der Magie
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Der Krieg war vorbei und die Stadt gehörte nun den Belianer, schon einen Tag nach der finalen Schlacht fingen viele Krieger an, die zerstörten und verbrannten Häuser wieder aufzubauen und sie zu beziehen. Die Belianer machten sich gut in der neuen Stadt und fingen an, ihre Familien hier her zu übersiedeln und holten Bekannte, Freunde und Neulinge in die Stadt. Hier sollte eine zweie Stadt enstehen.

Mütze fand, dass es in der Schwarzen Stadt schon genügend Leute gab und sowieso kaum noch Platz für neue vorhanden waren.Vielleicht konnte man so durch die Abnahme der Bevölkerung endlich einmal an die Ausweitung des Magieviertels und des Kriegerviertels nachdenken. Die Novizenhütten müssten mal neu erbaut werden und die Magiergemächer erweitert. Im Kriegerviertel sollten vielleicht ebenfalls mal Grunderneuerungen geschehen und das Armenviertel war schon seit Ewigkeiten überfällig.

Nun bekam die Frage, wer die Stadt regieren sollte, eine größere Rolle, als sie es im Krieg war.
Sturmis Vorschlag war es, einfach eine Person an die Spitze zu setzen, welchen Mütze sofort abschlichtete.

"Wir sollten ein bestimmtes System erabreiten ! Wir sollten vielleicht zwei meiner guten Magier und zwei der Krieger Mad Docs als Rat hier lassen, als Oberhaupt dann eine treue Person deiner Garde. Sollte es dann noch zu Schwierigkeiten kommen, dann können wir noch immer eingreifen.", schlug Mütze vor.

"Warum kompliziert, wenn es auch einfach geht ?", fragte Mad Doc und fuhr fort. "Wir sollten eine eine sehr loyale und äußerst treue Person an die Spitze setzen, jemand, der sich auch freiwillig meldet."

"Dann finde diese Person und weise sie ein, ansonsten setzen wir eben den Rat durch.", sagte Mütze und versuchte somit einen Kompromiss gefunden zu haben, dann setzte er sich auf sein pechschwarzes Ross und ritt in Richtung Stadt, da er dort noch einiges zutun hatte, nachdem Tumult über Krieg.


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BeitragVerfasst: 26. April 2009, 14:46 
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Fürst von Ketanon
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Ein heißer Tag war wahrlich nichts besonderes in den Mauern Ketanons, umgeben von einem Meer aus Sand und Hitze, doch an diesem Tag war es besonders schlimm und in der heißen Mittagssonne, die unbeeindruckt von Mauern und Waffen den Bewohnern der Stadt zusetzte, wagte sich kaum einer auf die Straße.

So fiel die Gestalt in dem pechschwarzen Mantel, die durch die einsamen Straßen der Hafenstadt ging, niemandem auf, hätte sie jeden möglichen Beobachter doch sehr verwundert. Schwarz war unter dem Volk Beliars zwar die Vorherrschende Farbe egal in welchem Bezug, doch an einem solchen Tage musste der Träger der vollkommen schwarzen Tracht in der Hitze unter dem Umhang Qualen leiden und seine nackten Füßen auf dem heißen Stein der Straßen brennen als würde er über das Feuer seines Gottes gehen.

Doch der einsame Wanderer in der riesigen Stadt schien nichts zu bemerken und hätte jemand einen Blick auf das im Schatten der Kapuze versteckte bärtige Gesicht geworfen, hätte er dort kein Anzeichen von Schmerz oder Unbehagen gefunden sondern lediglich die Freude eines Mannes der die Einsamkeit seines Weges genießt und die Heiterkeit des Gesichts erwartete beinahe dass sich die Lippen des Alten öffneten, um ein fröhliches Liedchen zu pfeifen.

Zweifellos hätte der Mann auf seinem Weg zur inneren Feste gerne ein glückliches Lied gepfiffen, hätte er von der Ausbildung zum schwarzen Magier und später zum schwarzen Krieger nicht lediglich Lieder von Tod, Leid und der Verehrung Beliars behalten.

Schließlich gelangte er durch seine zügigen Schritte zum Tor des Palastes in dem noch vor wenigen Wochen der Fürst der Stadt residiert hatte.
Natürlich wurde der Eingang durch 2 tüchtige Wachen flankiert, beim Näherkommen des unerwarteten Belianers runzelten sie aufgrund seines Aussehens die Stirn und kreuzten die Speere, den Weg versperrend, sich der Tatsache scheinbar unbewusst, dass einem Passant allein durch das massive Holztor der Durchgang wohl kaum einfach möglich wäre, die Geste der gekreuzten Klingen mochte normale Bewohner der Stadt zwar Angst einjagen, dem Veteranen zauberte sie jedoch nur ein abfälliges Lächeln aufs Gesicht.

Ohne sich um die gekreuzten Klingen oder das Tor zu kümmern ging der Alte weiter, den Kopf gesenkt, bis er schließlich nur einen Meter vom Tor entfernt war, die verdutzten Mienen der beiden Wächter ignorierte er.

Dann sah er auf zu der linken Wache und seine braunen Augen warfen das Sonnenlicht zurück, fast rot schienen dem Wächter die Augen des Mannes und unwillkürlich trat er einen Schritt zurück, nur um mit scheppernder Rüstung gegen das Tor zu laufen.

Der Mann öffnete gerade den Mund um etwas zu sagen, als sich die andere Wache zu Wort meldete, den Schein der Augen und das bärtige, mit grausamen Narben verzierte Gesicht hatte sie aufgrund der Kapuze nicht wahrgenommen, die Verunsicherung seines Kameraden konnte sie nicht beeindrucken:

"He!" meinte sie in gewohnt befehlsmäßigem und herablassendem Ton und war damit das perfekte Beispiel für Menschen die innerhalb einer Sekunde einen großen Fehler begehen. Doch der Wachmann war noch nicht fertig: "Bettler werden hie..."

Der andere Wächter konnte die Ereignisse später ebensowenig gut rekonstruieren wie sein Kamerad, der sich nur noch unter Schrecken an diese Momente seines Lebens erinnerte. Das nächste was er spürte war ein starker Schmerz in der Kniegegend, bevor er auch nur realisierte, dass ihm jemand seinen Speer aus den Händen gerissen, von hinten in beiden Kniekehlen gerammt und noch während er auf dem Weg zum Boden war, mit der Spitze an den Hals gesetzt hatte. Hätte der Angreifer daran verzichtet, ihn mit starken Griff am Nacken zu packen und seinen Sturz aufzuhalten, hätte sich der kalte Stahl in seinen Hals gebohrt und das Leben der Wache beendet.

Noch bevor der Schock einsetzte hört er eine grausame Stimme in seinem Ohr, die ihm schon allein durch ihren Klang ungeheure Schmerzen versprach:
"Ich mag es nicht, wenn man so mit mir spricht. Ich mag es überhaupt nicht, wenn man mit mir spricht, ohne aufgefordert zu werden." flüsterte sie ihm ins Ohr, "und was deinem Fürst nicht gefällt, dass sollten treue Gefolgsleute tunlichst vermeiden, nicht wahr?"

Der Alte wartete keine Reaktion ab, er warf den Speer beiseite, um der Wache jede Möglichkeit zu nehmen sich selbst damit zu verletzen, ließ den vollkommen geschockten Wächter los, erhob sich wieder zu aufgerichteter Statur und fuhr ruckartig zum dritten Mann vor dem Tor herum, sodass seine Kapuze nach hinten flog und sein schlohweißes Haar enthüllte.

Kein Stück hatte sich dieser bewegt und das vor Schreck geweitete Gesicht regte den langjährigen Anhänger Beliars zu so viel Mitleid, ja zumindest Milde, an, wie sein schwarzes Herz es fähig war zu empfinden, sodass sein Ton ruhig und fast sanft wurde, die der eines strengen Großvaters, der Befehle an seinen Enkel richtete:

"Und nun öffne das Tor, der Fürst der Stadt ist zurück!"

[OT: Falls irgendein inhaltlicher Fehler enthalten ist, sagt einfach Bescheid, ich hab schließlich nicht alles gelesen.]


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 Betreff des Beitrags: Re: Ketanon
BeitragVerfasst: 27. Juni 2009, 16:17 
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Fürst von Ketanon
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Die Dunkelheit herrschte in Ketanon, und das nichteinmal im übertragenen Sinne. Nachdem die Sonne, wie im Sommer üblich, spät, aber dennoch pünktlich, ihren Platz am Himmel verlassen hatte, versank die gesamte Stadt Beliars in Dunkelheit.

Nur 2 Straßen durften nachts beleuchtet werden, dies waren die beiden größten Straßen, die die Stadt von Osten nach Westen und von Norden zum Meer hin durchschnitten und auf denen nachts im Abstand von 6 Metern eine Fackel entzündet wurde, um späten Reisenden wenigstens ein geringes Maß an Orientierung in der ansonsten dunklen Stadt zu ermöglichen.

Die hohen Priester Beliars hatten selbst diese geringe Maßnahme als Frevel betrachtet, symbolisierte eine Fackel in der Nacht doch die Existenz von Innos Macht.

Es war zu einer öffentlichen Diskussion zwischen dem Fürsten der Stadt und dem Hohe Priester Beliars der Stadt gekommen, die der Fürst, der die Beleuchtung der 2 Hauptstraßen aus pragmatischen Gründen verteidigte, schließlich mit den folgenden Worten beendete:
„Wer nicht in der Lage ist, in den einsamen Fackeln in der ansonsten vollkommenen Nacht ein Zeichen für den baldigen Niedergang und fortwährenden Schattendaseins Innos' zu sehen, und sich stattdessen vor den Fackeln als Symbol für Innos' mögliche Macht fürchtet, dem droht in dieser Stadt Beliars ein Gerichtsverfahren wegen mangelndem Glauben an die Kraft der Finsternis!“

So lag die Stadt bis auf diese beiden Straßen komplett im Dunkeln, wer im Haus Licht benötigte, verhing vorher die Fenster und die Stadtwachen wurden für den Dienst in der Nacht nach ihrer Fähigkeit im Dunkeln zu sehen ausgewählt und für den Nachtdienst von Priestern mit Segen und Substanzen gefeit.

So standen auch die Wachen auf dem Tor zum Hafen in völliger Dunkelheit, nur der sanfte Schein einer Kohlenpfanne wärmte sie. Ihr momentanes Gespräch führten sie über den Fürsten, der letzte Woche die Stadt betreten hatte, vollkommen unbemerkt zuerst und dann umso auffälliger, als er in einer öffentlichen Rede das Volk gegrüßt und seine jahrelange Herrschaft im Namen Beliars in Aussicht gestellt hatte.

„Ich habe gehört, er soll der Bruder des Auserwählten sein.“ meinte einer der Wächter verschwörerisch.
„Pah,“ kommentierte ein anderer „Soweit ich weiß, hat er nie eine Familie gehabt und von einem Bruder des Auserwählten hätte man wohl schon viel früher gehört.“
Das Argument war unbestechlich, nicht nur dass der geheimnisvolle Fürst in keinerlei Verwandschaft zum Fürsten stand war eindeutig, auch war er kein Teil einer der berühmten Adelsfamilien der Anhänger Beliars, denn niemand der Belianer die in Ketanon eingezogen waren, hatten je zuvor den Namen Kronos gehört, seine Herkunft war vollkommen unbekannt.
„Sicher ist aber, dass er von Beliar gesegnet ist, mein Vetter hatte Wachdienst am Tor des Palasts als er ankam, er hat unbewaffnet 2 Wächter überrumpelt bevor irgendjemand reagieren konnte und das ohne sie zu töten.“
„Und wenn er so stark ist, wieso hat er sich dann nicht dem Feldzug in den Dschungel angeschlossen? Ich glaube eher dass er ein alter Greis ist, der ein paar junge Wachen ein wenig beeindruckt hat um sich einen guten Ruf zu schaffen.“
Ein paar der Wachen lachten höhnisch. Der Vetter der Palastwache schnaubte verächtlich sagte aber nichts. Der Zweifler aber fuhr fort:
„Ich glaube sowieso nicht, dass der sogenannte Fürst es schafft die Stadt ordentlich zu regieren, bisher hat er nichts getan als sich mit allen berühmten Leuten in der Stadt zu treffen um sich bei ihnen einzuschleimen.“
Da meldete sich wieder der erste der Sprecher zu Wort:
„Wieso sollte sich der Fürst der Stadt bei jemandem einschleimen? Er ist der mächtigste Mann hier, bis die anderen Hochfürsten mit dem Auserwählten zurückkehren. Ich glaube eher dass er sich einen Überblick darüber verschafft wer alles in der Stadt ist und wen man gebrauchen kann. Schließlich kennt er scheinbar niemanden.“
„Ja, und niemand kennt ihn, ich meine wirklich niemand. Da ist doch die Frage,“ er senkte nun verschwörerisch die Stimme „ob er wirklich der mächtigste Mann in der Stadt ist und ob er dies auch bleibt, wenn die anderen Fürsten zurückkehren. Ich meine, wer bestätigt uns, dass er derjenige ist, der die Stadt führen soll?“
„Du meinst er könnte ein Hochstapler sein?“ fragte einer der anderen mit geweiteten Augen und erstickter Stimme.
Der Verschwörer nickte zur Antwort und breitete seine Überlegungen aus:
„Ich glaube, ...“
Doch er wurde unterbrochen, ohne dass jemand der anderen den Mund öffnete, doch hörten sie alle die Stimme, die sich unweigerlich herumfahren ließ, im Glauben hinter ihnen stehe jemand, der ihnen ins Ohr flüstere:
„Es ist irrelevant was ihr glaubt, solange ihr an Beliar glaubt, habt ihr denen, die er gesegnet hat, Folge zu leisten, wenn nicht...“
Doch als sie sich umgedreht hatten und in der Dunkelheit hinter ihnen nach der Schlange gesuchten hatten die mit menschenähnlicher Stimme zu sprechen vermochte, verstummte sie und ließ die Drohung unausgesprochen, was der Fantasie der Wächter freie Bahn ließ.

Allesamt erstarrten sie, mit der Verdrängung grausamer Vorstellungen beschäftigt, bis schließlich ein grausames Lachen sie aus ihrer Starre löste. Gemeinsam fuhren sie hoch und stürmten zur Brüstung, von wo sie in die finstere Nacht starrten und lauschten.

Trotz ihrer geschärften Augen erkannten sie niemanden, obwohl sie deutlich das Geräusch von Schritten vernahmen, die die Stadt durch das Tor in Richtung Hafen verließen, dann hörten sie das Rascheln von Stoff und sahen einige Meter weiter wie ein von schlohweißem Haar bedeckter Kopf wie aus dem Nichts erschien, als Kronos, der Herr der Stadt, durch Zurückschlagen der Kapuze seines tiefschwarzen Mantels im Gehen seine Identität verriet.

Keiner der Wächter regte sich, bevor der Kopf des Fürsten um eine Hausecke in eine der Gassen des Hafenviertels verschwand, dann zogen sie sich langsam nur von der Brüstung zurück und setzten sich für den Rest der Nacht stumm um die Kohlenpfanne.

Einige Dutzend Meter weiter riss ein leises aber deutliches Klopfen den Werftmeister Harkzan aus dem Schlaf. Seine innere Uhr, die sich zum größten Teil an den immer noch vorhandenen dumpfen Schmerzen in seinem Kopf und dem starken Schwindelgefühl orientierte, das sich beim Aufstehen einstellte und natürlich auch die völlige Finsternis nicht unberücksichtigt lies, sagte ihm deutlich, dass es zum Aufstehen eigentlich noch zu früh war.

Ein lautes Fluchen ausstoßend, das kurz verstummte nur um direkt danach stärker erneut aufzukommen, als er mit dem Knie gegen einen hölzernen Tisch stieß, bewegte er sich in Richtung Tür.

Dort angekommen suchte er schlecht gelaunt in der Dunkelheit nach dem Riegel der Tür, während das Klopfen weiter erklang. Schließlich zog er einen Dolch aus dem Gürtel und riss den Riegel zurück und die Tür auf.
„Ich hoffe du hast einen...“ sagte er und blickte hoch nur um mitten im Satz zu verstummen, als er anhand des hellweißen Haars den Fürsten erkannte, wie er in dutzenden Erzählungen in der Hafenkneipe beschrieben wurde.

Stumm sank er auf ein Knie, während er nach den richtigen Worten suchte.
„Ei.. eine Ehre mein Fürst.“ stammelte er schließlich.

„Das ist es.“ bestätigte dieser und nickte ihm zu. „Erheb dich und lass mich ein.“

Schnell schwang der Schiffbauer die Tür vollkommen auf und bat den Herrn der Stadt ehrfürchtig in sein Haus. Dieser zog die Tür hinter sich zu, wodurch die vollkommene Dunkelheit das Zimmer wieder erfüllte.

Starr blieb Harkzan stehen, unsicher was von ihm erwartet wurde. Plötzlich entzündeten sich 3 Kerzen auf dem Tisch in der Mitte des Raumes, auf einem Stuhl dahinter saß der Fürst.

Ein Schauder lief dem anderen über den Rücken, weder hatte er ein Geräusch gehört, als sich der Alte durch das ihm völlig unbekannte Zimmer bewegt hatte, noch hatte er je eine der drei dicken Kerzen gesehen die sich gleichzeitig ohne scheinbare Ursache entzündet hatten.

Dennoch bewegte er sich auf den einfachen Schemel nieder, der ebenfalls am Tisch stand und ließ sich darauf nieder.

„Ich möchte gleich zur Sache kommen.“ sprach der Fürst ruhig. „Morgen nach der heißen Mittagszeit wird ein neuer Kunde zu dir kommen, am Abend noch einer, am nächsten Tag noch einer, am Tag danach noch 3 weitere und in der Woche danach noch insgesamt 5 andere.“

Nach einer kurzen Pause in der er sich das Gesicht seines Gegenübers, das vollkommene Verständnislosigkeit darstellte, einzuprägen versuchte, fuhr er fort.

„Sie alle gehören der Händlergilde an, auch wenn du sie womöglich nie gesehen hast und werden ein oder mehrere Kriegsschiffe zum Schutz ihrer Handelskonvois bei dir in Auftrag geben. Diesen Vorschlag habe ich beim letzten Treffen der Gilde gemacht. Das Ziel dieses Vorhabens ist es den Verlust im Handel durch Piraten auf Null zu senken. Verständlich, oder?“

Er gab sich mit dem Nicken zur Antwort zufrieden und setzte seine Ausführungen fort:

„Da sie alle dadurch einen Anstieg in ihren Profiten erwarten können, werden die meisten auch noch ein weiteres Transportschiff bestellen.“

Er machte eine Pause, um dem Mann eine Möglichkeit zu geben die Logik hinter dieser Aussage verstehen – allerdings nur eine kurze, denn die Logik war entsprechend dünn.

„Insgesamt wirst du also innerhalb der nächsten 4 Wochen 25 Kriegsschiffe und 5 Transportschiffe bauen müssen.“

Harkzan schluckte hörbar.

„Du wirst also einiges an Material und Männern benötigen. Ich schlage vor du kümmerst dich direkt morgen um beides. Hier ist eine Liste von Händlern die dir billig Material verkaufen werden und der hier hat eine Menge an Arbeitern zur Verfügung aber weiß nicht was er mit ihnen anfangen soll.“

Er erwähnte nicht, dass unter seltsamen Umständen gestern das Handelshaus des Mannes abgebrannt und alle Pferde vertrieben hatte, solche Dinge geschahen nunmal wenn man sie gerade brauchte.

„Das ganze wird durch die Stadt bezahlt zur Förderung des Handels, das heißt du brauchst dir keine Sorgen zu machen, dass du am Ende dein Geld nicht bekommst und du erhältst bei rechtzeitigem Abschluss der Arbeiten eine Prämie. Vorausgesetzt du verschweigst dieses Treffen. Hast du alles verstanden?“

„Natürlich, Herr.“ beeilte sich der Mann zu bestätigen, wie man es tut wenn mächtige Männer verworren klingende Anweisungen erteilen.

Der Fürst zeigte sich zufrieden und verschwand schnell, während der Werftmeister auf dem Schemel verharrte und sich in der wiedergekehrten Dunkelheit fragte, ob er nicht einfach einen Schluck zuviel genossen hatte.

Die Liste die er am Morgen danach auf seinem Tisch fand und die Wachstropfen der Kerzen bewiesen ihm schließlich das Gegenteil, sodass er sich klugerweise zu aufmachte Material und Arbeitskräfte für Dutzende von Schiffen zu kaufen.

Was ihn mehr wunderte als den geringen Preis, den die Leute dafür verlangten, war die Tatsache, dass ihn niemand fragte wozu er es brauchte, oder ob er es überhaupt würde bezahlen können.

Der Fürst währenddessen war zufrieden, als er den fortan täglich eintreffenden Bericht seiner Spione las, die für das Vorhaben, und die parallel laufenden 3 ähnlichen, zuständig waren.

Mit weniger Aufsehen konnte man keine Kriegsflotte aus dem Boden stampfen.


2 bis 3 Monate später:

Von der Ferne betrachtet hatte sich die Stadt kaum verändert. Innerlich hingegen hatte sich viel getan. Beamte durchstriffen die gesamte Stadt seit Wochen und erfassten jeden Bewohner, darauf bedacht Schwächen in Wirtschaft und Kultur zu erkennen und wenn möglich zu beheben. Das Armenviertel war 'aufgelöst' worden, die Armen hatte man über die ganze Stadt verteilt und ihnen Arbeitsstellen zugewiesen während im vorherigen Armenviertel sich neue Werkstätten und Handelshäuser erhoben.
Der Hafen wurde gefüllt von fleißigen Werftarbeitern und neuen Schiffen. Wenige Wochen zuvor hatte eine Krise die Stadt in Atem gehalten, als die Meister der 4 größten Werften der Stadt den ersten Teil des Goldes zur Berzahlung der neuesten Aufträge von den Händlern verlangte, stellte sich erschreckender Weise heraus, dass keiner der Händler aufzufinden war, auch hatte niemand außer den Werftmeistern je von ihnen gehört.

In einer spontanen Ansprache kündigte der Fürst der Stadt an, dass die Stadt selbst die Schiffe kaufen und fertigstellen lassen würde, um zu verhindern, dass die Werften und die Händler, die für Material und Arbeiter gesorgt hatten, pleite gingen.

So hatte die Stadt plötzlich und für alle überraschend eine stolze Flotte.

Im neueingerichtetem Ratssaal der Feste eröffnete der Vorsitzende des Stadtrats gerade die erste Sitzung dieses neuen Komitees, als es am schweren Portal dreimal laut klopfte.

Zornig über die Störung fuhr Kronos, der der Tür am nächsten saß, herum und schnippte mit den Fingern, dem Diener zum Zeichen, die Tür zu öffnen.

Ein keuchender Bote trat 2 Schritte in den Raum hinein und fiel auf ein Knie als er den grausamen Ausdruck im Gesicht des Herrns der Stadt vor sich sah.

„Sprich wichtige Worte oder schweig und verschwinde, Bote.“ sagte dieser ruhig und doch mit einem Ton der keine andere Möglichkeit zuließ als zu gehorchen.

„Die Hochfürsten senden mich, Herr über Beliars Stadt.“ sagte der Bote anfangs kaum hörbar, doch seine Stimme festigte sich und er fuhr fort: “Sie bitten die kürzlich erbauten Schiffe zu beladen und abfahrtbereit zu machen, sie kommen bald. Der Feldzug war erfolgreich.“

Dann gab er dem Diener neben sich eine schriftliche Ausführung dieser Botschaft inklusive einer Unterschrift des Auserwählten, die dieser an den Fürsten weiterreichte, kurz las und den Boten hinausschickte.

„Ruh dich aus. Nach dem Datum auf diesem Brief bist du eine Woche unterwegs.“ sagte er ruhig und wandte sich um. Dann blickte er hoch von dem Brief, der einige weitere Details der Reise enthielten und sah zum Rat der Stadt.

„Dies wird scheinbar eure erste Aufgabe sein: Rüstet die neue Flotte zum Krieg und bemannt sie.“ Damit verließ auch er den Rat durch die immer noch offene Tür und verschloss sie hinter sich.


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