Beliars Anhänger

Eine göttliche Aura ist deutlich zu spüren.
Die riesige Beliarstatue überragt alles, die Halle in der sie plaziert ist, ist die Größte, der ganzen Stadt, gerademal die beiden Türme der Hochburg überragen diese. Ein gewaltiger Bau, der auch viele Menschenleben gekostet hatte.

Der Wurf lag schon lange zurück, als Krümel sich im in den heiligen Hallen Beliars wieder fand.
Er hatte viel mitgemacht in den letzten Wochen. So hatte er dem ihm ohnehin unsympathischen Gott abgeschworen und war unter die Anhänger Beliars getreten.
Nach nicht all zu langer Zeit, war er auch schon befördert worden und nun praktizierte er kleine Zauber, die die Macht Beliars selbst trugen.

Eines Tages kam Mütze, der Hochfürst der Magie zu Krümel und berichtete:
“Wir haben ein Problem!”

Krümel antwortete nicht. Er wusste, dass es respektlos war, zu sprechen, wenn man nicht dazu aufgefordert wurde.

“Die verdammten Ratten! Sie fressen unsren Bäckern das ganze Getreide auf. Sie kommen des Nachts aus ihren Schlupfwinkeln und am Morgen sind sie wieder verschwunden. Wir haben keine Chance. Kümmere dich um sie. Vertreibe diese Plagen aus unserer Stadt und sichere unseren Nachschub an Brot!”

“Ist gut, mein Herr.”, sagte Krümel nid verbeugte sich, “Ich werde meine Nachforschungen direkt nach meinem Abendgebet beginnen.”

“So lobe ich mir das!”, sagte Mütze und schritt von dannen. Froh, eine Sorge weniger am Hals zu haben.

Krümel ging gemäßigten Schrittes durch die Bibliothek. Er mochte es nicht, wenn man an einem solchen Ort des Wissens herumeilte, als wolle man Vieh einfangen.
Auch in den angrenzenden Hallen ging Krümel keinen Schritt schneller.
Er hielt direkt auf einen der Gebetsräume zu.
Im Inneren des Raumes war ein Schrein aufgestellt. Kein Fenster lies die Geräusche von außen eindringen, doch war die Luft hier drin immer frisch. Zwar brannten den ganzen Tag Räucherstäbchen, aber dennoch roch man nichts davon.

Seine Gebete hielt Krümel immer sehr entspannt ab. Seine hektische Art, die er noch von zu Hause kannte, war ganz verflogen. Sie hatte sich genau umgekehrt. Er war jetzt ein ruhiges, zurückhaltendes Wesen.

Nach dem Gebet verließ Krümel den Gebetsraum wieder und Schritt zur Pforte der Hallen Beliars, wie sie genannt wurden.

Kühle Abendluft strich Krümel über die Wangen, als er ins freie trat. Bereit, den Ratten den Kampf anzusagen!

Es war Abend geworden, als Sturmi nach dem langen und anstrengedem Kampf gegend die Drachen in die Hallen Beliars zurückgekehrt war.

Er durchschritt die riesige Halle und begab sich direkt vor die große Beliar Statue und hielt ein Gebet.
Sturmi dankte Beliar dafür das er Mütze, Mad Doc und ihm beim Kampf für gegen die Drachen begestanden hatte.

Nach dem Gebet ging er hinter die Statue wo etwas versteckt eine Tür lag, die ihn direkt in seine prächtigen Gemächer führte.
Dort lies er sich auf einem gigantischen Sofa nieder was in der Mitte des großen, rundlichen Eingangsraums stand.
Sturmi rief einige Dienerinnen und sie brachten ihm an köstlichen Speisen was die Speisekammer hergab.

Anschließend ließ er einen Boten rufen, den er bei Seite nahm, denn er hatte einen Auftrag für ihn, der nicht umbedingt für alle Interessant war.
Der Bote sollte für ihn die Bücher "Metalle in der Welt von Myrtana" und "Kristalle und ihre Eigenschaften" sowie das Buch "Die Kunst der Waffenschmiede".
Über den seltsamen Wunsch des Auserwählten erstaunt fragte der Bote:

"Meister was wollt ihr den mit solchen Büchern? Das ist doch ehr die Lektüre eines Kriegers."
"Frag nicht, sondern schaff die Bücher ran", antwortete Sturmi und drückte dem Boten einen Beutel in die Hand.

Erfreut über das Gewicht des Beutels lief der Bote los.

Einige Zeit Später saß Sturmi an einem großen Tisch in seinem Arbeitsraum.
Um ihn herum verteilt waren jede Menge Aufzeichnungen, große und kleine Bücher, Skizzen und Pläne.
Sie alle drehten sich um ein besonderes Metall und ein damit verbundenes Schwert.

Er brütete über dem Buch über Metalle was der Bote ihm kurz zuvor gebracht hatte.
Sturmi hatte es bereits mehrmals überfolgen, doch das Metall was er suchte war nicht dabei gewesen, so hatte er Wohl oder Übel das intensive Studium beginnen müssen.
Er hatte die Kategorien "Besonders Leichte Metalle" bereits vollständig gelesen und las gerade "Besonders Harte Metalle", auch dies schien wieder nicht den Inhalt zu haben was er suchte.

Es war nun nicht so als hätte er keine Informationen, doch bei denen die er hatte finden können in seiner Privatbibliothek, welche ein Sammelsorium an Manuskripten und dicken Wälzern die er allesamt von seinem Vater, der viele weite Reisen gemacht hatte, geeerbt hatte, fehlte eine, wenn nicht sogar die entscheidende Info:

Wo krieg ich das Zeug her?

Es war für ihn Wichtig, denn er brauchte es, er wollte sich draus und aus einem Besonderen Edelstein ein Schwert schmieden lassen.
Den kleinen, rautenförmigen Edelstein hatte er einst von seinem Großvater geschenkt bekommen.
Erst vor kurzem hatte Mütze ihn besucht, und war dabei auf den Kristall aufmerksam geworden.
Mütze sagte ihm, das es sich hierbei um einen Kristall bisher unbekannten Namens handelt, da er so selten Vorkommt, er wäre bis heute erst von wenigen Wissenschaftlern untersucht worden, doch wisse man das der Stein die Stärke einer Waffe in begrenztem Maße steigert, jedoch funktioniert er nicht mit den herkömmlichen Metallen und Stahl.
Mit welchem Metall es funktionierte wusste Sturmi bereits, er hatte im Tagebuch seines Großvaters eine Seite endeckt, mit dem Titel:

Mithril

Auf dieser Seite standen einige Informationen, die wohl den Verfassern der Bücher über Metalle vorenthalten wurden, unteranderem auch eine Abbildung, jedoch fehlte eben genau jene entscheidende Ortsangabe.
Diese war nämlich von einem wunderschönen Tintenfleck überdeckt.

Mittlerweile war er in seiner Lektüre beim Kapiel "Andere Metalle" angelangt und auf der dritten Seite sah er die gleich Abbildung wie im Tagebuch seines Großvaters, die einen schimmernden Erzbrocken zeigt und auch sonst stimmte die Seite mit der im Tagebuch überein.
Sturmi hatte das gefunden wonach er gesucht hatte und las die Zeile mit der Ortsangabe:

Letzter bekannter Fundort: Ni Em Gulp

Das war ein Ort der für ihn vollkommen unbekannt war, also er sprang auf und rannte zu dem Regal an der gegenüberliegenden Wand.
Sturmi zog ein dickes Bündel Karten heraus, machte sich auf dem Tisch etwas Platz und rollte Eine nach der Anderen aus.

Auf keiner der Karten war der Seltsame Ort verzeichnet und so beschloss er sich erstmal Auszuruhen und am nächsten Morgen den Kartenzeichner aufzusuchen.

[OT: Bevor einer fragt was Mithril ist, es kommt aus dem HdR Universum und ist dort das härteste und zugleich leichteste bekannte Metall:wave:]
[Edit: OT²: Im Händlerviertel wirds weitergehn, Link folgt]

Sturmi hatte die Suche nach dem geheimnisvollen Metall schon vor geraumer Zeit auf Eis gelegt.
Jetzt kam er, nachdem er seine Rede gehalten hatte mit einem Teil seiner Garde in die Hallen zurück.
Dort wartete bereits der Hauptmann seiner Wache, Hayo, mit dem Rest der nicht gerade kleinen Mannschaft, welche insgesamt aus über 300 Leuten bestand.
Sie wollten besprechen wann oder ob sie Überhaupt am Krieg teil nehmen.
Mit schnellen Schritten durchschritt Sturmi die Hallen und nahm auf seinem Thron vor der Statue platz.

Hayo trat heran und verneigte sich ehrfürchtig: "Meister, ich habe eure komplette Garde hier versammlt."

Sturmi antwortete: "Danke Hayo, seid ihr bereits für den Kampf gerüstet und vorbereitet?"

"Natürlich Meister, meine Truppe ist zu jeder Zeit kampfbereit, wie ihr wisst habt ihr die besten Krieger der Stadt als Leibgarde."

"Sehr gut, nun meine Garde, Beliar sagte mir wir sollen nicht mit den beiden anderen Hochfürsten ausreiten sondern erste später, wann hat er mir nicht gesagt, aber wir werden ein Zeichen erhalten wenn es soweit ist und jetzt könnt ihr bis auf die aktuelle Schicht wieder gehen."

"Sehrwohl Meister", antwortet Hayo noch und führte die Garde aus den Hallen in die Quatiere.

Am darauf folgenden Tag stand Sturmi auf dem Platz und beobachte wie sich in der Ferne deutlich sichtbar ein Belagerungsring um Ketanon gezogen hatte, als plötzlich ein Krieger die Stufen hoch rannte und offensichtlich zu ihm wollte, doch die Wachen am Ende ließen ihn nicht vorbei.
Doch Sturmi erkannt an dem Wappen, welches der Krieger auf der Brust trug, das er aus Gant war, einer kleinen Stadt, ca 90 km nördlich der Stadt am Gebirge gelegen und deren Herrscher durch sehr weite Verwandschaft mit Sturmi verbunden waren, so rief er: "Lasst den Mann vorbei!", und die Wachen fügten sich.
Als der Mann näherkam erkannte Sturmi das es sich um keinen geringeren als Detmud, seines Zeichens Thronerbe von Gant und seit Kindestagen ein Kumpel von ihm, war, der da auf dem Weg zu ihm war.

"Detmud, alter Freund, es ist lange her das wir uns das letzte Mal sahen, was führt dich zu mir?" begrüßte Sturmi ihn.

"Sturmi, du hast es ja weit gebracht. Ich bin gekommen um dich um Hilfe zu bitten." antwortete Detmud ihm.

Sturmi machte ein erstauntes Gesicht und signalisierte Detmud den Weg zu den Hallen. Dort angekommen durchschritten sie diese und betraten Sturmis private Gemächer im Hintergrund der Halle.

"Nun mein Freund, was ist dein Problem, wie du sicher weißt befinden wir uns zurzeit im Krieg mit Ketanon."

"Genau das ist auch unser Problem, seit deine Truppen die Stadt belagern hatte ein Trupp von dort vor Kant campiert und Gestern Abend haben sie dann die Stadt besetzt, und alle Mitglieder der Fürstenfamilie in den Kerker gesteckt, nur ich konnte rechzeitig fliehen und hab mich sofort auf den Weg zu dir gemacht."

"Ich möchte dir deine Bitte nur ungern ausschlagen, doch wenn wir Gant befreit haben müsst ihr uns helfen Ketanon zu erobern!", sagte Sturmi

"Selbstverständlich, ich bin zu allem bereit wenn du uns nur hilfst meine Heimat zu befreien." antwortete Detmud, und Sturmi ging zur Tür heraus und wies eine Wache an sofort Hayo herbeizurufen.

Kurze Zeit später traf dieser dann auch in der Halle ein und Sturmi unterbreitete ihm seine Befehle, bis Mittag sollten sofort die komplette Garde bereit sein die Stadt zu verlassen, desweiteren sollten sofort noch sämtliche Krieger die nicht zur Stadtwache eingeteilt sind herbeigeholt werden und ebenfalls reisebereit sein.

Noch am selben Mittag stand die Truppe zum Auszug bereit.
Hayo hatte insgesamt über 1000 Leute inklusive der Garde versammeln können und Sturmi war darüber recht erfreut.
Am Vormittag hatte er mit Detmud einen Schlachtpaln entworfen, den sie jetzt bereit waren auszuführen, so war Sturmi nachdem Hayo Bericht über die Versammlung der Truppen gemacht hatte in seiner Kammer verschwunden und hatte seine Rüstung aus Schwarzem Erz und sein neues Schwert, das wahrscheinlich edelste Schwert das jemals geschmiedet wurde, welches er extra für den Krieg hatte anfertigen lassen, angelegt.
Jetzt war Sturmi aus seinen Kammern herausgetreten und verließ nun mit Hayo und Detmud die Hallen.
Vor den Hallen waren drei Soldaten die jeweils ein Pferd hielten. Die Drei bestiegen jeweils ihr Pferd und ritten in Richtung Stadttor.
Auf dem Weg dorthin schlossen sich ihnen immer mehr berittene Krieger an, teilweise trugen sie auch Stäbe auf denen Banner - die Banner des Auserwählten höchstpersönlich - aufgerollt waren.

Als der komplette Zug vor der Stadt war gab ihnen Sturmi das Signal einen Halbkreis zu bilden, anschließen sprach er dann zu ihnen.

"Krieger und Garde, wie ihr alle wisst sind wir nicht ausgezogen um die Hochfürsten bei der eroberung von Ketanon beizustehen, sondern um der Stadt Gant aus der misslichen Situation zu helfen an der wir Teilschuld haben.
Wer nicht bereit ist uns in diesem Kampf zu untersützen, der möge heimkehren."

Sturmi sprachs, doch keiner kehrte um, so wandte Sturmi sich um und ritt in Richtung westen, wo Gant lag los und der gesamte Trupp folgte ihm.

[OT: An dieser Stelle gehts dann Heute oder Morgen mit der Quest. "Die Befreiung von Gant" (Nebenquest zu "Bald wir Ketanon unser sein!") weiter.]

Die schweren eisernern Tore der Hallen schlossen sich nur langsam und schwerfällig, nachdem Mütze und Mad Doc am Abend, oder sagen wir ehr, am frühen Morgen gegangen waren.
Viel hatten sie sich zu erzählen gehabt, der Auserwählte und seine Hochfürsten, doch nun war die Nacht über der schwarzen Stadt eingekehrt und sie waren zu dem Entschluß gekommen, ihre Gespräch ein anderes Mal fortzusetzen, da jeder von ihnen Morgen ein anstrengenden Tag haben wird.

Sturmi durchschritt nun allein die Hallen, niemand war mehr hier, selbst der Garde hatten bereits vor Stunden gestattet zu gehen.
Im hinteren Teil angelangt betrat er nun seine Privatgemächer. Die Tür öffnete sich ebenso schwerfällig und langsam wie das große Tor, schließlich waren beide schon seit Monaten nichtmehr genutzt worden.

Hinter der Tür fand der Auserwählte seine Kammern noch genauso vor, wie er sie verlassen hatte.
Die Bücher, die er zuletzt studiert hatte lagen noch aufgeschlagen auf dem Tisch und die Türen des mächtigen Schranks standen noch offen.

Sturmi ließ den Blick schweifen, es war tatsächlich keiner hier gewesen, offenbar hatten sich nichteinmal seine Stellvertreter getraut diesen Heiligen Ort zu betreten um nach dem Grund für sein verschwinden zu suchen.
An der Seite des Vorraums war ein großes Fenster, durch welches man sowohl die Stadt in ihrer vollen Größe, als auch Teile des umgebenden Landes sehen konnte.
Gemächlich trat er heran und schaute hinaus und dachte nach:

"So viele Dinge hast du gesehen, soviel Neues aber auch soviel Altes, Bekanntes von dem du vergessen hast, wie wunderbar es doch ist.
Vor über einem Jahr hättest du jene erschlagen, die dir gesagt hätten, was in der nahen Vergangenheit passiert ist.
Viel hat sich verändert, und vieles wird sich noch ändern...

Als Sturmi gerade all diese Dinge bedachte, landete eine Brieftaube auf der Fensterbank.
Er öffnete das Fenster und ließ die Taube herein, sie trug einen Brief von einem guten, alten Bekannten...

Kaum hatte Sturmi den Brief geöffnet, erfüllt sich der Raum mit eisiger Kälte, zumindest kam es ihm so vor.
Der Name war auf dem Siegel nur schwach zu erkennen gewesen, doch jetzt, als er den Brief in der Hand hielt erinnerte er sich an jene Person, die ihm jetzt diese Schrift zukommen lies.

Fast war sie in Vergessenheit geraten und mit ihr auch all die Erinnerungen, all das was gewesen ist und auch das, woran alles zerbrach, all die Dummheit, die dazu geführt hatte, das Sturmi nun wieder hier war, um neue Kraft zu sammeln für einen Kampf in einer eigenen Wissenschaft...

Als Sturmi beginnen wollte den Brief zu lesen, durchbrach ein Blitz die Stille der Nacht und schlug mitten im Händlerviertel auf das Dach einer Taverne ein und obwohl es nicht seine Aufgabe war, ließ der Auserwählte den Brief auf den Tisch sinken und stürzte davon um zu helfen.

"Das Schicksal winkt mit Zaunpfählen", dachte er als er die Hallen verließ...