Beliars Anhänger

"Wo bin ich? Was ist passiert?", stöhnte Neo, als er mit Kopfschmerzen aus dem Sand, in dem er lag, aufstand.
Er blickte sich um und sah, dass der gewaltige Ozean ihn an irgendeinem Strand irgendwo im Nirgendwo angespült hatte!
Da fiel es ihm wieder ein!

Er und seine Crew verließen hektisch nach einem Raubüberfall auf die reiche Küstenstadt Ketanon mit ihrem Piratenschiff die Hafenstadt. Nach einigen Minuten fiel ihnen jedoch auf, dass die ketanisische Marine zum Gegenschlag rüstete und mit 2 Schlachtschiffen folgte.

Schnell wurde Neo klar, dass sie schon bald von den Schlachtschiffen eingeholt werden würden. Neo befahl, überflüssigen Balast über Bord zu werfen, doch es half nichts. Schnell wurden sie eingeholt und mit Feuerpfeilen unter beschuss genommen.
Das alte Piratenschiff stand sofort in flammen. Panik brach an Bord aus. Während Neo noch versuchte, seine Crew mit Rettungsbooten zu evakuieren, bemerkte er, dass der von Feuer angegriffene Mast zu stürzen anfing...

Dort endeten Neos Erinnerungen!

Da wurde ihm klar, dass er von nun an auf sich alleine Gestellt war, schien er doch der einzigste Überlebende zu sein.
Nach einigen Minuten Bedenkens beschloss er, in Richtung Berge zu gehen, mit der Hoffnung, dort auf Hilfe zu treffen. Doch dazu musste er sich durch die endlos zu scheinenden Wüste quälen.
Schnell packte er alles nützliche an Verpflegung, was mit angespült wurde, ein. Er wollte sich grade auf den Weg machen, da spülte der Ozean noch einige andere an den Strand an.

Es waren zwei seiner Crew, die nur noch leblos am Strand rumlagen.
Einer trug noch ein altes Schwert bei sich, welches schon leicht angefressen vom salzigen Ozeanwasser war. Dieses nahm Neo noch an sich, und machte sich auf den mühsamen Weg...

Schleppend kam Neo nur voran. Die Sonne war schon zweimal auf- und untergegangen. Ihm wurde klar, dass er einen fehler gemacht hatte. Der Wüstenwind peitschte mit Sand gefüllter Luft um ihn. Schon bald merkte Neo, dass er nicht mehr lange durch halten würde.
Am Horizont bemerkte er noch Schatten, die immer näher auf ihn zu kamen, bevor er erschöpft in den heißen Wüstensand viel und bewusstlos wurde...

Die sengende Hitze der Wüste brannte schon seit Tagen auf die Kameltreiber und ihre Tiere herab. Die hartgesottenen Wüstenbewohner waren dies aber schon seit ihrer Kindheit so gewohnt, weshalb sie, auch durch ihre dunkle Hautfärbung, dieses unwirtliche, trockene Wüstenklimaklima, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, hinnehmen konnten. Die Fußspuren im Sand verrieten aus welcher Richtung sie gekommen sind, wurden aber bald schon von den immerwährenden Winden zerstreut, sodass nichts weiter übrig blieb als eine Erinnerung an die vergangene Wandererung...

Das Ziel der Karavane war eine große Oase, welche lebenswichtige Waren an Die Schwarze Stadt lieferte. Die regelmäsigen Wanderungen boten die Grundlage des Handels, weshalb die Händler und Karavanen nicht selten von Wüstenräubern angegriffen wurden.
Zum Schutz vor diesen Überfällen begleitet jede Karavane eine kleine Gruppe von Kriegern, welche für die Sicherheit der Handelsleute zuständig war. Jeder dieser Krieger war kampferprobt und konnte es locker mit 2 oder 3 Räubern gleichzeitig aufnehmen.
Manchen mag das als Verschwendung von Stärke vorkommen, in Wirklichkeit aber war es das wichtigste überhaupt das es zum Schutz gab.

Beladen mit erlesenen Waren, wie Datteln, Orangen, Beeren mit stachliger Haut, getrockneter Fisch, Fleisch und das wichtigste: Salz, machte sich die Gruppe auf den Weg zurück in die Stadt. Manche Waren kamen aus fernen Ländern, sowie das Salz, welches hoch im Norden aus einem der großen Bergwerke gewonnen wurde und einen Weg bis in die sengende Wüste gefunden hat wo es als Lebenswichtiges Mineral, beihnahe so teuer wie Wasser gehandelt wurde.

Nach einigen ereignislosen Tagen welche wie immer vom gleißend heißem Wüstensand erfüllt waren, entdeckte der Krieger mit den schärfsten Augen einen hinkenden Schatten in der Ferne. Den Belehrungen der Anderen, es sei eine Fata Morgana, zum Trotz, nimmt der Späher mit den Adleraugen sein Pferd, welches um einiges schneller war als die trägen, beladenen Kamele und ritt auf die schemenhafte Gestalt zu, deren Bewegungen immer langsamer und schwerfälliger wurden. Zwei weitere Krieger eilen dem Reiter hinterher, als sie sahen, dass dieser es ernst meinte.

Nach kurzer Zeit wurde auch diesen klar, dass es keine Täuschung von Licht, großer Hitze, Schatten und dem Durst sein konnte, sondern dass sich da wirklich jemand in die Wüste verirrt hat. Die Kameltreiber kümmerte das nicht, sie waren nur auf ihren Auftrag und Profit versessen. Das Leben anderer war ihnen egal. Die Krieger jedoch mussten sich dieses Glücksfalls oder Problems annehmen, je nachdem wie man es sieht. Sie brauchten zwar gerade in dieser Zeit des Krieges, mehr Männer die in die Schlacht ziehen können, jedoch wäre es auch ein Maul mehr zu stopfen. Die Hufe der Rösser fliegend so geschwind über den Wüstenboden, dass sie jetzt nur noch 100 Meter von der Fundstelle enfernt waren.

Als sie ankamen fanden sie eine in Lumpen gekleidete Gestalt welche sich an ein rostiges Metallstück klammerte, das so vom Meersalz zerfressen war, dass man es schon gar nicht mehr als Waffe bezeichnen konnte. Dem Mann der die Klinge offenbar sein Eigen nannte, war anscheinend bewusstlos. Sein Atem ging röcheld und schwerfällig und er stank als ob er sich seit Monaten nicht mehr gewaschen hätte, was wahrscheinlich auch der Fall gewesen ist...

[OT: Ihr könnt hier weiterschreiben falls ihr lust habt]