MaggyMae hat geschrieben:
Also ich geb dann meinen Senf nach und nach hinzu wie ich die Filme sehe...
Muhahaha...
Ich mag Musikfilme, ich mag die Periode, ich finde Percy fies, ihren zweiten Ehemann fade und ihren Toyboy no go
Sie selbst finde ich eigentlich ganz in Ordnung, man sollte nur halt immer aufpassen was man sich da so wünscht weil es in Erfüllung gehen könnte und dann hat man den Preis nicht bedacht
(PS Ich liebe Hände und denke mir bei jedem Film....Gott diese HÄnde)
Oh fein, MaggyMae! Zu MLL sag' ich auch gern was und auch gern ein bißchen mehr.
Ich finde es immer gut, wenn ein Film über eine historisch-reale Person kein verklärtes Bild bietet. Diese Gefahr besteht stets, weil man einer Identifikation mit jemanden, mit dem man sich lange und intensiv beschäftigt, meist nur schwer entgeht. In dieser Hinsicht finde ich MLL sehr überraschend, weil der Film für mich nicht nur ein ungeschminktes Bild der Protagonistin bietet, sondern ein ziemlich kritisches. In meinen Augen wird sie viel kritischer dargestellt, als ihre Ehemänner. Schließlich hat sie sich ihren langweiligen Ehemann Nr. 2 und den geldgierigen Knaben selbst ausgesucht. Und auch mit ihrem stets treuen Bruder überwirft sie sich zwischenzeitlich.
RA hat von den drei möglichen Ehemänner-Rollen definitiv die substantiellste abbekommen und mit der für ihn typischen Doppelbödigkeit umgesetzt. PC ist ja nicht ausschließlich fies. Zwar verbrät er das Geld seiner Gattin, feiert Orgien und wird gewalttätig, aber im Film wird das als Folge der Karriere seiner Frau inszeniert, was ihn doch ein ganzes Stück weit entlastet. Und das nicht allein, weil eine Karrierefrau für einen Mann der damaligen Zeit noch schwerer zu verkraften war als heute, sondern weil gezeigt wird, dass MLL ihre Karriere über ihr Ehe- und Familienleben gestellt hat (endlose Zugaben und Entscheidungen gegen Absprachen/Verabredungen mit PC) und der Degradierung ihres Ehemannes zu „Mr. Lloyd“ nie entgegen tritt. PC tritt für MLL ein, als niemand an sie glaubt, finanziert ihre ersten Lieder und feilt zusammen mit ihrem Bruder an deren Umsetzung. (Diese Gemeinsamkeit mit dem Bruder soll wohl auch die größere Bedeutung von PC im Vergleich mit den anderen Ehemännern verdeutlichen.) Es ist nicht selbstverständlich, dass er sie heiratet, wie die Reaktion von MLL in der Antragsszene unterstreicht, und er erweist sich zunächst als durchaus glücklicher Familienvater. Und im Unterschied zu MLL versucht er später, sich mit seiner Frau zu versöhnen.
Mein Lieblingssatz ist übrigens, wenig überraschend nach meinen langwierigen Ausführungen: „My father used to say, ‚Where there’s a problem, there’s a solution.’“.