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 Betreff des Beitrags: Re: Moving On - Drowning not Waving
BeitragVerfasst: 21.05.2009, 16:34 
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Mill overseer & Richards Schmusekätzchen
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Maike hat geschrieben:
Ich komme nicht darüber hinweg, dass es absolut unverzeihlich war, sie als Drogenkurier zu missbrauchen. Ihr Haus kaufen, um Geld zu waschen und ihr zu helfen, sich vielleicht auch mit den Drogengeld eine gemeinsame Zukunft aufzubauen, das ist alles zweifelhaft genug. Aber sie unwissentlich ein solchen Gefahr auszusetzten? Einzukalkulieren, dass die Frau, an der ihm angeblich etwas liegt, an seiner Stelle in den Knast wandet? Das ist das Letzte! Es tut mit leid, da mögen noch so viele Emotionen über sein Gesicht huschen, aber ich hab nicht das geringste Verständnis dafür!

Und auch sehr wenig Verständnis für die Situation in die Ellie sich gebracht hat. Sie hat nur Schulden gemacht, um ein Leben zu führen, das sie sich normalerweise nicht hätte leisten können? Alleine ihre schicke Küche wird ganz schön teuer gewesen sein! John hat schon recht, dass sie nicht viel besser ist als er. Nur rechtfertigt ihn das in keinster Weise.


Natürlich ist das in keiner Weise zu rechtfertigen, genausowenig wie Guys Morde, Pauls Kindesmißbrauch oder Lees lockere Moral - Verständnis soll man ja auch nicht dafür haben. Aber das Tolle ist doch, dass man bei Richard trotzdem so viele Emotionen sehen kann, und er eben nicht nur ein eindimensionaler Drogendealer = böse ist. Er gibt der Figur Tiefe.

Und dass Frauen von ihren (vermeintlichen) Liebsten als Drogenkuriere missbraucht werden, kommt leider nur allzu häufig vor... :nix:

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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: 21.05.2009, 16:34 


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 Betreff des Beitrags: Re: Moving On - Drowning not Waving
BeitragVerfasst: 21.05.2009, 17:04 
Für mich hatte der Film Tiefe, weil eben nur in den kleinen Gesten und Blicken von vornherein erkennbar war, dass JM nicht ganz so gut war, wie er tat. Was es für uns vielleicht etwas verdorben hat war, dass wir das Ende kannten. Wenn wir in der Lage sind, das mal auszublenden, dann sehen wir einen sehr selbstbewussten Mann - und da geht es dann darum, ob einem das liegt. Im Grunde mag wahrscheinlich keine von uns übermäßig von sich überzeugte Leute und das ist auch mit ein Grund, warum wir Richard so mögen.

Ich versuche halbwegs objektiv zu sein, was seine schauspielerische Leistung betrifft. Er ist für meine Begriffe mit den Jahren immer besser geworden - als Lee hat er mich z.B. nicht überzeugt - und hier hat er auch die Möglichkeiten gehabt seine Fähigkeiten auszuspielen, die in Filmen wie MLL oder GG oder IL nicht oder nicht in dem Maße da waren.

DEr Film liefert keine eindeutige Lösung, ob JM sie tatsächlich vollkommen ohne Skrupel benutzt hat oder ob ihm zumindest Teile davon leid getan haben. Mit harten Drogen zu dealen ist eine der schlimmsten Sachen, die man machen kann und ich kann auch nicht sagen, dass ich versuche, JM zu rechtfertigen. Aber auch schlimme Verbrecher haben irgendwelche Gefühle und die hat Richard in der Gefängnisszene gut rübergebracht. Das allein zählt für mich. Ich werde JM jetzt auch nicht schönreden.

Das Problem mit JM in Gegensatz zu Guy ist, dass er offensichtlich in der realen Welt zu Hause sein kann und das viel mehr an einen ran geht als Guy, den man problemlos in die Welt des Märchens schieben kann. Ich glaube aueßrdem, insgeheim wünschen wir uns auch bei Bösewichten einen kleinen "Ausgleich", den wir bei Guy mit seiner Liebe für Marian erhielten und der hier fehlt.

Es kann durchaus sein, dass Richard viele Angebote als vielschichtiger Bösewicht bekommt. Mir fällt spontan übrigens Alan Rickman als Terrorist Hans Gruber in Die Hard ein, der total überzeugend war. Gemocht habe ich ihn natürlich trotzdem nicht.

Es hätte auch anders sein können und dann hätten wir vielleicht in einige Szenen etwas völlig anderes hineininterpretieren können. Ellies Freundin hätte tatsächlich einfach nur eifersüchtig sein können.

Die Story hat mich sehr zum Nachdenken und Diskutieren angeregt und das freut mich sehr.


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 Betreff des Beitrags: Re: Moving On - Drowning not Waving
BeitragVerfasst: 21.05.2009, 17:15 
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Mr. Durrant's most desiRAble secret
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Maike hat geschrieben:
Ich komme nicht darüber hinweg, dass es absolut unverzeihlich war, sie als Drogenkurier zu missbrauchen. Ihr Haus kaufen, um Geld zu waschen und ihr zu helfen, sich vielleicht auch mit den Drogengeld eine gemeinsame Zukunft aufzubauen, das ist alles zweifelhaft genug. Aber sie unwissentlich ein solchen Gefahr auszusetzten? Einzukalkulieren, dass die Frau, an der ihm angeblich etwas liegt, an seiner Stelle in den Knast wandet? Das ist das Letzte!


Das finde ich auch schwierig, da bleibt die Frage offen, was er wirklich für sie emfunden hat und wie weit seine Geschäfte eben doch wichtiger für ihn waren. Aber ob wir darauf ne Antwort findden werden? Glub ich eher nicht!

Maike hat geschrieben:
Es tut mir leid, da mögen noch so viele Emotionen über sein Gesicht huschen, aber ich hab nicht das geringste Verständnis dafür!


Ich denke auch nicht, dass man das gutheißen kann. Aber Verständnis für etwas aufbringen bzw. die Logik/ das Motiv hinter dem ganzen Handeln zu erkennen ist meiner Ansicht nach zweierlei. Seine "Kariere" macht einen logisch nachvollziehbaren Eindruck, sein Handeln Elly gegenüber steht auf nem ganz anderen Blatt Papier. Aber bei allem verwerflichen ,was er getan hat, so finde ich es interessant, dass er sich für sie freut bzw. froh ist, dass sie in einer vermeintlich besseren Welt aufgewachsen ist und lebt und so "naiv" sein kann. Auch wenn er dabei nicht erkennt, dass er selbst auch manches viel zu naiv betrachtet.

auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole:
Die Vielschichtigkeit von DnW ist einfach immer wieder aufs neue beeindruckend. Riesen Lob für die Sreenwriterin. :daumen: Und für die Schauspieler, die es so gekonnt umgesetzt haben! :hurra: :hurra: :hurra:

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 Betreff des Beitrags: Re: Moving On - Drowning not Waving
BeitragVerfasst: 21.05.2009, 18:28 
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Mill overseer & Thorins Schneewittchen
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Andromeda hat geschrieben:
Natürlich ist das in keiner Weise zu rechtfertigen, genausowenig wie Guys Morde, Pauls Kindesmißbrauch oder Lees lockere Moral - Verständnis soll man ja auch nicht dafür haben.


Für Paul und Lee habe ich wesentlich mehr Verständnis. Die Frauen haben es so gewollt und gewusst, worauf sie sich eingelassen haben. Auch Pauls junges Mädchen. Das war kein Kindesmissbrauch, sie hat sich selbst als erwachsene junge Frau betrachtet, auch wenn wenn er es natürlich hätte besser wissen sollen.

Marianne hat geschrieben:
Wenn wir in der Lage sind, das mal auszublenden, dann sehen wir einen sehr selbstbewussten Mann - und da geht es dann darum, ob einem das liegt. Im Grunde mag wahrscheinlich keine von uns übermäßig von sich überzeugte Leute und das ist auch mit ein Grund, warum wir Richard so mögen.


Da ist viel Wahres dran. Oberflächlicher Charme, gepaart mit Selbstbewusstsein, ist etwas worauf ich persönlich allergisch reagiere. Charme alleine ist eine gefährliche Eigenschaft und muss schon mit etwas anderem kombiniert sein, um eine Wirkung auf mich zu haben.

Marianne hat geschrieben:
Das Problem mit JM in Gegensatz zu Guy ist, dass er offensichtlich in der realen Welt zu Hause sein kann und das viel mehr an einen ran geht als Guy, den man problemlos in die Welt des Märchens schieben kann.


Auf jeden Fall und ich wusst schon vorher, dass ich so empfinden würde. Man mag sich ja der Phantasie hingeben, dass Guy einen entführt und in den Kerker schmeißt und alles mögliche mit einem anstellt, aber das ist ganz fest in der Welt der Phantasie angesiedelt.

Marianne hat geschrieben:
Es hätte auch anders sein können und dann hätten wir vielleicht in einige Szenen etwas völlig anderes hineininterpretieren können. Ellies Freundin hätte tatsächlich einfach nur eifersüchtig sein können.


Richtig. Das hat er sehr clever so hingestellt und es klang glaubhaft. Auch seine Geschichte über kleine Dealerein als Teenager klang glaubhaft, glaubhafter als völliges leugnen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Moving On - Drowning not Waving
BeitragVerfasst: 21.05.2009, 18:43 
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Mr. Durrant's most desiRAble secret
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Maike hat geschrieben:
Auch seine Geschichte über kleine Dealerein als Teenager klang glaubhaft, glaubhafter als völliges leugnen.


Ich dachte, dass er damit wirklich die Wahrheit gesagt hat. Irgendwie muss er ja seine "Karriere" im Drogengeschäft begonnen haben.

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 Betreff des Beitrags: Re: Moving On - Drowning not Waving
BeitragVerfasst: 21.05.2009, 19:18 
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Guy's evil dungeon-mistress
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Ich freu mich, dass der Film so gut bei euch ankommt.
Ich kann ihn leider erst sehen, wenn ich wieder zuhause bin. :flenn:

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 Betreff des Beitrags: Re: Moving On - Drowning not Waving
BeitragVerfasst: 21.05.2009, 19:22 
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Mill overseer & Thorins Schneewittchen
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time4tea hat geschrieben:
Maike hat geschrieben:
Auch seine Geschichte über kleine Dealerein als Teenager klang glaubhaft, glaubhafter als völliges leugnen.


Ich dachte, dass er damit wirklich die Wahrheit gesagt hat. Irgendwie muss er ja seine "Karriere" im Drogengeschäft begonnen haben.


Ja, sicher, das ist glaubhaft und verzeihlich bei jemandem aus seinen Verhältnissen. Aber er sagt ja, er hätte nach ein paar Monaten damit aufgehört und sei nicht stolz darauf. Und der Teil entspricht sicher nicht der Wahrheit. :roll:

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 Betreff des Beitrags: Re: Moving On - Drowning not Waving
BeitragVerfasst: 21.05.2009, 19:47 
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Mill overseer & Richards Schmusekätzchen
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Maike hat geschrieben:
time4tea hat geschrieben:
Maike hat geschrieben:
Auch seine Geschichte über kleine Dealerein als Teenager klang glaubhaft, glaubhafter als völliges leugnen.


Ich dachte, dass er damit wirklich die Wahrheit gesagt hat. Irgendwie muss er ja seine "Karriere" im Drogengeschäft begonnen haben.


Ja, sicher, das ist glaubhaft und verzeihlich bei jemandem aus seinen Verhältnissen. Aber er sagt ja, er hätte nach ein paar Monaten damit aufgehört und sei nicht stolz darauf. Und der Teil entspricht sicher nicht der Wahrheit. :roll:


Oberste Regel für erfolgreiches Lügen: Am besten eine Teilwahrheit erzählen - je näher an der Wahrheit, desto glaubhafter die Geschichte. :roll:

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 Betreff des Beitrags: Re: Moving On - Drowning not Waving
BeitragVerfasst: 21.05.2009, 19:50 
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Mr. Durrant's most desiRAble secret
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Maike hat geschrieben:
time4tea hat geschrieben:
Maike hat geschrieben:
Auch seine Geschichte über kleine Dealerein als Teenager klang glaubhaft, glaubhafter als völliges leugnen.


Ich dachte, dass er damit wirklich die Wahrheit gesagt hat. Irgendwie muss er ja seine "Karriere" im Drogengeschäft begonnen haben.


Ja, sicher, das ist glaubhaft und verzeihlich bei jemandem aus seinen Verhältnissen. Aber er sagt ja, er hätte nach ein paar Monaten damit aufgehört und sei nicht stolz darauf. Und der Teil entspricht sicher nicht der Wahrheit. :roll:


Ja, dass er nach ein paar Monaten damit aufgehört habe, entspricht wohl nicht der Wahrheit. Da ist er ziemlich gerissen, ein klein wenig Wahrheit in die Lüge eingebaut und das ganze wird glaubhafter ... oder aber er ist wirklich so naiv und denkt, dass sein jetziger Job sich von dem damals unterscheidet, aber dieser Gedanke ist doch etwas abwegig. :gruebel:

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 Betreff des Beitrags: Re: Moving On - Drowning not Waving
BeitragVerfasst: 21.05.2009, 21:45 
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Arthlin's princesse enchantée
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Maike hat geschrieben:
JMs Charme zieht bei mir nicht. Vielleicht ist genau das der Beweis für RAs Schauspielkunst und der beabsichtigte Effekt? Viele Damen sagen, dass es ihnen trotz allem schwer fällt, JM übel zu nehmen, was er getan hat, auch wenn sie es vom Kopf her sollten. Das geht mir nicht so. Das Element, dass mich normalerweise dazu bringt, Mitgefühl mit RAs Charakteren zu haben, die versteckte Verletzlichkeit und Sensibilität, fehlt hier. Wie abgebrüht muss er sein, Ellie so ins offene Messer laufen zu lassen? Was für eine Art von Zuneigung soll das sein? Wenn er sie nicht mit reingezogen hätte, gut. Wenn er ihr eine Wahl gelassen hätte, wissentlich etwas Ungesetzliches zu tun (Nur dieses eine Mal, für unsere gemeinsame Zukunft!) - aber so? Wer zu so etwas in der Lage ist, kann nicht aufrichtig empfinden. Und JM wirkt au mich nicht wie jemand dr aufrichtig empfindet. Er weiß nur, in Situation das richtige zu tun und zu sagen und sich herauszureden. Sehr clever übrigens, wie er das macht.


Ich denke, es wurde bewusst mit der Wahrnehmung der Zuschauer gespielt. :nix:

Mal ehrlich - wenn man sich nicht nur oberflächlich mit RA beschäftigt hat, dann konnte man sich doch dieses schleichenden Gefühls nicht entziehen, dass mit JM irgendetwas nicht stimmte. Es ist, als würde Ellie an einer Stelle eben genau die Gedanken der Zuschauer aussprechen - "you always say the right things". Und genau damit bringt sie es auf den Punkt - JM's Charme ist zu glatt, zu routiniert, seine Begründungen für den "Tracy"-Anruf oder Marias Dealer-Anschuldigungen sind einfach zu clever. Genau wie seine mit treuen Hundeaugen und Samtstimme vorgetragenen Beschwörungen "I could never hurt you".
Er ist wie der Wolf im Schafspelz - dieses Gefühl wird man als Zuschauer nie ganz los, auch, wenn man andererseits mehr oder weniger nachvollziehen kann, wie eine Frau wie Ellie so einem Mann verfallen kann. Sie ist psychisch in einer Ausnahmesituation, befindet sich durch ihre finanziellen Probleme in einer Sackgasse, was ihre ursprüngliche Naivität wohl um ein weiteres verstärkt. Und sie sehnt sich nach jemandem, der ihr in dieser Krise beisteht. Et voilà - der Auftritt des Helden - der ihr einen Ausweg aus all ihren Problemen verheißt und ihr noch dazu das Gefühl vermittelt, ihr ganz persönliches Märchen zu erleben.

In so einem Moment verschließen sich wohl manche Menschen vor der Realität. Sie setzen in gewissem Sinne Scheuklappen auf, nur um nicht auf das zu hören, was andere ihnen raten - "wake up!", genau das, was Maria ihr klar und deutlich ins Gesicht sagt. Ich denke, im Grunde fühlte Ellie, dass Marias Worte ihre inneren Zweifel wieder aufflammen ließen, aber sie wollte es nicht wahrhaben - Verleugung der Realität. Umso heftiger ist ja auch ihre Reaktion - sie beschuldigt Maria hitzig, dass sie ihr das neue Glück nicht gönnen würde. Doch zuletzt gewinnen auch bei Ellie die Zweifel Oberhand, denn sonst hätte sie nie auf dem Weg zu Flughafen angehalten, um ihr Gepäck zu kontrollieren. Die Flucht vor der Realität kann eben nur einen begrenzten Zeiraum aufrechterhatlen werden.

Ich fand es einfach überzeugend, dass JM sich am Ende nicht als der geläuterte Sünder präsentiert hat, sondern authentisch geblieben ist. Und das bedeutete eben in dieser Rolle - er war und blieb der baddie, der zu "seinem Weg" steht, den er kompromisslos verfolgt hat. Ob ihn schließlich doch noch irgendwelche Gewissensbisse plagen, das bleibt dabei dem Interpretationswillen der Zuschauer überlassen. Aber auch Ellie ist ja nicht nur durchwegs die "Gute", sie muss sich gleichfalls einen Spiegel vorhalten. Und das zu verfolgen, war wirklich interessant. Genauso wie die ganze kontroverse Debatte, die das Spiel ausgelöst hat - eben das war ja auch die Intention der writerin. Diesen Punkt hat sie also erreicht.

BTW - RA dürfte sich im Stillen amüsieren - endlich mal eine Rolle, in der man ihn als "richtigen" baddie bezeichnen kann und wo sein (wenngleich aufgesetzter) Charme nicht so recht ziehen will. Das war doch immer ein Wunsch von ihm - mal nicht als reines Schmachtobjekt gesehen zu werden. :mrgreen:

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 Betreff des Beitrags: Re: Moving On - Drowning not Waving
BeitragVerfasst: 21.05.2009, 22:09 
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Mill overseer & Thorins Schneewittchen
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Claire hat geschrieben:
BTW - RA dürfte sich im Stillen amüsieren - endlich mal eine Rolle, in der man ihn als "richtigen" baddie bezeichnen kann und wo sein (wenngleich aufgesetzter) Charme nicht so recht ziehen will. Das war doch immer ein Wunsch von ihm - mal nicht als reines Schmachtobjekt gesehen zu werden. :mrgreen:


Bei mir ganz sicher. Da ist mir Guy ja noch lieber. :mrgreen: Mir ist aufgefallen, wie er die Fältchen um die Augen einsetzt. Erst hab ich gedacht, die hätten sich jetzt eben permanent eingegraben, wie es in einem gewissen Alter eben passiert, aber er kann sie nach wie vor an- und abstellen. JM benutzt sie sehr gerne (ebenso wie die crinkles) um sich einen freundlichen, liebenswerten, "niedlichen" Ausdruck zu verleihen. Aber der Ausdruck seiner Augen, den wir kennen und lieben, mit dem er Margaret oder Elizabeta ansieht, ist unabhängig von Lachfältchen und der fehlt hier.

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 Betreff des Beitrags: Re: Moving On - Drowning not Waving
BeitragVerfasst: 22.05.2009, 06:25 
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Maike hat geschrieben:


Bei mir ganz sicher. Da ist mir Guy ja noch lieber. :mrgreen: Mir ist aufgefallen, wie er die Fältchen um die Augen einsetzt. Erst hab ich gedacht, die hätten sich jetzt eben permanent eingegraben, wie es in einem gewissen Alter eben passiert, aber er kann sie nach wie vor an- und abstellen. JM benutzt sie sehr gerne (ebenso wie die crinkles) um sich einen freundlichen, liebenswerten, "niedlichen" Ausdruck zu verleihen. Aber der Ausdruck seiner Augen, den wir kennen und lieben, mit dem er Margaret oder Elizabeta ansieht, ist unabhängig von Lachfältchen und der fehlt hier.


Das ist interessant, dass Du das jetzts erwähnst, Maike! Das ist mir nämlich auch sofort aufgefallen und genau das war der Grund, warum ich JM als nicht authentisch empfunden habe, und ich keinerlei Sympathie für ihn entwickeln konnte. Wenn der Charakter anders angelegt gewesen wäre, wer weiß... :nix: Toll, mal eine andere Facette von Richard erleben zu dürfen, wäre wirklich toll mehr an das RL angelegte Geschichten mit ihm zu sehen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Moving On - Drowning not Waving
BeitragVerfasst: 22.05.2009, 12:36 
Ist nicht toll, dass er sowas kann? :dergrösste:

Ich hoffe nur nicht, dass er jetzt als Baddie getypecastet wird und wir ihn bald in einer neuen Rolle als Serienfrauenmörder sehen oder so. Das bekäme er bestimmt toll hin, aber ich brauch mal wieder was richtig Romantisches.


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 Betreff des Beitrags: Re: Moving On - Drowning not Waving
BeitragVerfasst: 22.05.2009, 12:53 
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Mill overseer & Thorins Schneewittchen
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Meine erste Reaktion war ja, dass JM schlecht gespielt sein muss, weil er mich nicht berührt. Ich bin es gewohnt, in jedem seiner Charktere etwas menschliches zu finden, dass Sympathie auslöst. RA hätte keine Schwierigkeiten gehabt, einem Mann zu spielen, der aufrichtig charmant ist und aufrichtig an Ellie interessiert, trotz seines zweifelhaften Geschäfts. Er hätte auch Reue und Gewissensbisse rüberbringen können. Er tut es bewusst nicht. :shock:

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 Betreff des Beitrags: Re: Moving On - Drowning not Waving
BeitragVerfasst: 22.05.2009, 13:25 
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Mill overseer & Richards Schmusekätzchen
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Er tut es bewußt nicht, weil Sarah Deane ja wohl auch vorgesehen hat, daß an JM nichts versöhnliches sein soll. Wenn sie die Frage aufwerfen will, wie weit jemand bereit ist zu gehen, um sein Haus zu retten, darf sich nicht quasi noch ein "Schlupfloch" bieten. Ich habe die anfängliche Diskussion nicht ganz verfolgen können, aber hat sie sich nicht sogar Sorgen gemacht, ob es den Richard-Fans gefallen würde? :gruebel:

Aber ich finde es nach wie vor mehr als faszinierend, was Richard allein mit seinem Gesicht, seiner Mimik alles anstellen kann! :ohnmacht: :held:

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