Nili hat geschrieben:
Wenn ihr die Möglichkeit hättet, in ein Dorf/Ort zu ziehen, in dem alles so ist wie zu JA's Zeit, würdet ihr da hinziehen wollen?
Wenn es so wie zu Jane Austens Zeit wäre, wage ich es zu bezweifeln, dass es sonderlich viele, die sich der Umstände bewusst sind, dorthin ziehen würde. Zumindest in Europa und weiten Teilen unserer heutigen Welt sind die Lebensstandarts und der Wert des Individuums höher als im 18 Jh. In einen romantisch idealisierten England könnte ich aber auch sehr glücklich werden.
Miss Hamilton hat geschrieben:
Ich bin wohl wieder bissl spät mit meinem Post, aber ich will es dennoch loswerden:
Es geht mir darum, sich "gut" anzuziehen, wenn man in die Oper/auf eine Hochzeit/an ein Bewerbungsgespräch etc geht. Erst mal vorne weg: Ich finde man sollte sich schon Mühe geben bei der Kleiderwahl, egal ob man sich für den Anlass interessiert oder nicht. Bei einer Hochzeit zum Beispiel drückt man dadurch doch auch aus, dass man die Heirat als etwas sieht, dass sich zu feiern lohnt. Und irgendwie ging diese Haltung wohl bei vielen mit der Zeit verloren. Zur Zeit von JA würdigte man doch irgendwie die Anlässe mehr, indem man sich bei seinem Erscheinungsbild Mühe gab. Blosse Anwesenheit ist imho nicht Würdigung genug! (Und ja, ich finde auch in Jeans kann man angemessen daherkommen, aber nicht unbedingt immer...)
Wenn dein Post schon etwas spät dran war, was kann man dann zu meinen sagen? Es mag auch etwas unfair von mir sein, auf deinen Beitrag zu reagieren, es ist nicht böse gemeint.
Sich zu gewissen Anlässen schick zu machen, mag vllt. angemessen sein, sollte aber nicht erzwungen werden. Die Intention hinter der aufgebrachten Mühe bei der Kleiderwahl spielt für mich eine größere Rolle, als die Kleidung selbst. Damals hielt man sich vermutlich an die oberflächlichen Richtlinien der Gesellschaft, nicht weil man Anlässe mehr zu würdigen wusste, sondern weil sie vorgegeben wurden und an Haltung hätten die Menschen dementsprechend nicht verloren. mMn sind Gesten bei der Kleiderwahl, obwohl sie noch genauso oberflächlich sind, heutzutage ehrlicher/ natürlicher, gearde weil die Gesellschaftlichen Normen nicht mehr alles bzw. fast alles diktieren. Wie man etwas würdigt und wie man das bewertert, hängt von jedem individuell ab, obwohl man evtl. äußerlich nicht alles erkennen kann. Dem Anschein nach mögen besondere Anlässe damals mehr gewürdigt worden sein, aber ob es tatsächlich so wahr, wage ich zu bezweifeln. Was nun "gut" ist, bleibt, wie die Schönheit, subjektiv und vergänglich.
Kerstin hat geschrieben:
Selbst wenn ich "nur mal eben" vorbeikomme, kann ich doch wenigstens ein Hemd und eine anständige Hose anziehen. Allein schon aus Respekt vor dem Gotteshaus ( jepp, da bin ich konservativ katholisch. Ich renne auch im Urlaub nicht in Short und Bikini durch die Kirchen.) und vor dem Brautpaar.
Als liberaler Evangele würde ich sagen, dass man dem Gotteshaus/ Gott nicht durch die Kleidung seinen Respekt zollen muss/ sollte. Gott, falls es ihn gibt, steht über solchen Nichtigkeiten. Dem Brautpaar könnte man aber durchaus respektvoller begegnen, obwohl das vermutlich wieder jedes Paar unterschiedlich bewertert und es keine allgemeingültige Regel gibt.