jane_lizzy91 hat geschrieben:
Naja, wer wäre denn eurer Meinung nach die passendste Jane Austen?
Keine Ahnung.
Mir gefällt Anne Hathaway eigentlich gar nicht so schlecht als Jane Austen und ich mag AH als Schauspielerin auch sehr gerne. Ich war nur enttäuscht über ihre Kommentare, die sie über Jane Austen machte, als fände sie die Schriftstellerin und die Bücher langweilig und nichtssagend, und als wolle sie ihr etwas mehr Pepp geben (was JA meiner Ansicht nicht nötig hat...
) So kommt es mir zumindest vor. Und das finde ich enttäuschend, gerade von einer Schauspielerin, die die Ehre hat, Jane Austen zu verkörpern hätte ich mir gewünscht, dass sie Jane Austen mehr schätzt und versteht.
jane_lizzy91 hat geschrieben:
Und auch wenn der Film viele kitschige und mainstreamartige Mittel enthält, sollte man da nicht vielleicht etwas Respekt haben, dass sich überhaupt jemand gewagt hat, dieses Leben, von dem so viele glauben, es zu kennen, einen Film über diese Autorin zu drehen? Also, was ich sagen will, ist, dass bestimmt niemand aus unserer heutigen Zeit Jane Austen so gut verkörpern könnte, schon deswegen nich, weil sie so viele kennen und es nicht mehr nötig ist, nur über diese Person zu informieren, sondern ihre Beweggründe, ihr Innerstes nach außen zu kehren, sodass jeder nachvollziehen kann, warum sie dies und das getan hat...
Natürlich ist das ein schwieriges Unterfangen, doch ich bin der Meinung, dass man das auf viel feinsinnigere Art hätte machen können. Ich habe mich aus eigenem Interesse viel mit Jane Austens Bekanntschaft mit Tom Lefroy beschäftigt --- und das Thema gibt soviel Stoff her, einfach von biografischen Fakten her, dass es sicherlich auch nicht langweilig geworden wäre, hätte man einen Film aus dem gemacht, was man ziemlich gesichert weiß. Wenn ein wenig Vermutung und Fiktion hinzukommt, ist das ja überhaupt kein Problem, das ist ja sogar notwendig, doch wenn es bereits in den Bereich des Verfälschens geht, gefällt es mir eben nicht mehr so gut.
Und natürlich ist es schwierig, heute noch nachzuvollziehen, was Jane Austen gedacht haben mag, doch in ihren Romanen und Briefen findet man genug, um sich ein gutes Bild von ihrem Charakter zu bilden. Z.B. glaube ich einfach nicht, dass Jane Austen jemals auf den Gedanken gekommen wäre, durchzubrennen. Und die Tatsache, dass sie zu Lebzeiten stets verhindern wollte, dass ihr Name als Autorin öffentlich gemacht wird (nur ihr Bruder Henry hat's dann leider ausgeplaudert), lässt es relativ unwahrscheinlich erscheinen, dass sie dann später eine öffentliche Lesung macht --- so reizvoll die Idee ist. Es passt nicht zu ihr.
(Übrigens beschränkt sich das auch nicht allein auf Jane Austen. Auch Tom Lefroys Charakter ist falsch getroffen.)
Trotzdem. Rein als Film gefällt er mir. Nur stört mich eben, dass dadurch ein völlig falsches Bild von Jane Austen vermittelt wird.