Caroline Amalie hat geschrieben:
War nicht die Jungfräulichkeit eine Garantie für die Männer das die Frauen "unbefleckt" in die Beziehung gingen? Es ihnen erspart bliebt ein Kuckuckskind großzuziehen?
Die Frauen lebten in ihrer eigenen beschränkten Welt, den da konnten nicht auf dumme Gedanken, sprich auf Abwege kommen. Von einer Abhängigkeit in die nächste. Für einige mag dies unbefriedigend gewesen sein, für andere die Erfüllung, wie sonst läßt sich erklären das es vor allem die Mütter waren die ihren Töchtern, als auch ihren Söhnen die entsprechenden Wertvorstellungen vermittelte.
Nun gut, ich kann verstehen, dass man/n kein Kuckucksei großziehen wollte, also eine Jungfrau als Gattin bevorzugte, wobei das für IHN den positiven Nebeneffekt hatte, dass sie dann natürlich auch keine Vergleiche seiner R...kunst ziehen konnte. Wobei viele Männer ihre Frau tatsächlich mit ihrer Stute verwechselten, wenn man Berichten glauben darf.
Klar, dass man sein Erbe nicht einem Fremdling anvertrauen wollte und es galt üblicherweise, also meist, die männliche Primogenitur, was problematisch genug war, wenn der Erste ungeeignet war und man den Besitz lieber einem nachfolgenden Zögling vermacht hätte. Sarah Jersey, also "Queen Sarah" war auch nur deshalb in den Genuss der Child-Bank gekommen, weil ihr Großvater partout nicht wollte, dass die Familienbank an einen Fane ging, und deshalb mit Sonderlizenz verfügen liess, dass die Child-Bank nur an die weibliche Linie, also die älteste Enkelin vererbt würde und also nicht an einen von Sarahs etwaigen Brüdern und nie den Namen "Fane" tragen würde.
Wie gesagt, ich kann verstehen dass man das Erbe und auch neu erworbene Titel schützen und in der Familie behalten wollte, weshalb Jungs halt so wichtig waren. Durch ein Mädchen, falls sie überhaupt erben konnte, ging ja alles an die Familie des Mannes, bzw. an sein Stamm-Haus. Der väterliche Name und Zweig stirbt ja ohne männliche Erben aus.
Was ich nicht nachvollziehen kann, ist die grundsätzliche Gier nach einer Jungfrau, eben auch bei einer Prostituierten. Also reiner Sadismus, der Wunsch die Frau zu verletzen, sie als Erster zu besitzen, ihr quasi den eigenen Stempel aufzudrücken?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es für die Straßen- oder Bordell-Mädchen spassig war, sich ständig ein neues Häutchen (Schweineblase?) einsetzen zu lassen, um als Jungfrau verkauft zu werden. Und tatsächlich das Geschäft blühte nicht zu knapp. Madame kaufte sich sogar ein Haus auf dem Land. Übrigens landeten viele Landmädchen, denn irgendwann gab es keine aristokratische Damen mehr, die sich für Dashwoods Spiele hergaben, vom Hells Club in einem der berühmten Salons oder Bordelle der Stadt, je nachdem was die Gentlemen in Dashwoods Katakomben mit ihnen getrieben hatten. Sie wußten ja nun, was sie zu tun hatten.
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Grüsse, Caro
Avatar: Amelia Darcy (1754-1784)
Für 1 Jahr säe einen Samen, für 10 Jahre pflanze einen Baum, für 100 Jahre erziehe einen Menschen. chin. Weisheit