Moin Tanner,
an Spinnerei hatte ich nicht gedacht. Mein letzter Beitrag war als vorbereitender Schritt für den jetzigen Beitrag gedacht. Mir war aufgefallen, dass du Sprachphilosophie betreibst - von Wörtern und deren Bedeutungen auf Eigenschaften der Dinge oder Sachverhalte schließt, als ob zB das Wort "Dasein" Auskunft über das Wesen der materiellen Existenz des Menschen geben könnte: "Das Da des Seins". Du schreibst über dich als das "Wer". Doch wer schreibt, wenn du selbst Gegenstand des Geschriebenen bist? Schreibst Du oder der, der über dich schreibt? Sind beide eins oder nicht? - Bei solchen Versuchen verwickelt man sich schnell in Selbstwidersprüche und gerät in die Not, dass sich beim Schreiben die Bedeutungen der Begriffe verändern und dass dadurch rückwirkend die Ausgangssituation der Gedanken verändert, sodass auch die Schlüsse, die aus der Ausgangssituation gezogen werden, falsch werden können.
Ich jedenfalls hüte mich, über einen Herrn Heyer zu schreiben, da ich weiß, dass ich keinen Abstand zu mir habe und dass ich mich in Widersprüche verwickele, wenn ich versuche, diesen Abstand herzustellen, was sprachlich ja möglich scheint, aber es nicht ist.
Wenn man Sprachphilosophie betreibt - also mit Wörtern umgeht, als seien sie Dinge - welche Folgen hat es dann, wenn man ein Pseudonym verwendet? Wirkt der neue Name wesensverändernd? Auf diese Frage wollte ich hinaus.
Ich selbst betreibe keine Sprachphilosophie. Ich versuche die Alltagssprache zu verwenden, um Nichtsprachliches, zB Geistig-Seelisches oder Materielles zu beschreiben. Ich vermische keine Beschreibungs- und Bedeutungsebenen; deshalb kann ich mich nicht so leicht in Widersprüche verwickeln.
viele Grüße
joachim