Evangelium vom Tag 27.9.




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Evangelium vom Tag 27.9.

Beitragvon traudel » Sa 27. Sep 2008, 10:50

Evangelium nach Lukas 9,43-45.

Merkt euch genau, was ich jetzt sage: Der Menschensohn wird den Menschen ausgeliefert werden. Doch die Jünger verstanden den Sinn seiner Worte nicht; er blieb ihnen verborgen, so daß sie ihn nicht begriffen. Aber sie scheuten sich, Jesus zu fragen, was er damit sagen wollte.


Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel

Kommentar des heutigen Evangeliums :

Joseph Kardinal Ratzinger [Papst Benedikt XVI.]
Predigten in der Fastenzeit 1981, Nr. 3


„Der Menschensohn wird den Menschen ausgeliefert werden.“


Nachdem die römischen Soldaten Jesus gegeißelt, mit Dornen gekrönt und mit einem Spottmantel bekleidet hatten, haben sie ihn zu Pilatus zurückgebracht. Dieser militärische Mann mit dem harten Herzen wurde offensichtlich erschüttert, als er diesen zerstörten und gebrochenen Menschen sah. Er stellte ihn der Menge vor und ermunterte sie dazu, Mitleid zu haben, als er sagte: „Idou ho anthropos! Ecce homo!“ was wir gewöhnlich übersetzen mit „Seht, was für ein Mensch!“ (vgl. Joh 19,5). Doch im Griechischen heißt es vielmehr: Seht, der Mensch!“ Im Mund des Pilatus nahm sich das aus wie die Anwandlung eines Zynikers, der sagen will: „Wir rühmen uns damit, Menschen zu sein, doch nun, schaut hin auf ihn, diesen Wurm der Erde, das ist der Mensch! Was ist er verachtenswert, wie klein ist er!“ In diesen zynischen Worten hat der Evangelist Johannes trotzdem prophetische Worte erkannt, die er der Christenheit überliefert hat.
Ja, Pilatus hat recht, wenn er sagt: „Seht, der Mensch!“ An ihm, an Jesus Christus, können wir ablesen, was der Mensch ist, nämlich ein Entwurf Gottes, und wie wir mit ihm umgehen. An dem zerrissenen Jesus können wir sehen, wie grausam, niedrig und verkehrt der Mensch sein kann. An ihm können wir die Geschichte des menschlichen Hasses und der Sünde ablesen. Doch an ihm, an seiner Liebe, die für uns leidet, können wir noch besser die Antwort Gottes ablesen: Ja, das ist der Mensch, den Gott bis in den Staub gebeugt geliebt hat, den Gott so sehr geliebt hat, dass er ihm folgt bis zum letzten Erleiden des Todes. Bis in die letzte Erniedrigung bleibt er ein von Gott Gerufener, ein Bruder Jesu Christi, berufen, Anteil zu haben an der ewigen Liebe Gottes.
Die Frage „Was ist der Mensch?“ findet ihre Antwort in der Nachahmung Jesu Christi. Indem wir unsere Schritte in seine Spuren setzen, können wir Tag für Tag lernen, was der Mensch ist, in der Geduld der Liebe und des Leidens mit Jesus Christus, und wir können so zu Menschen werden. Und so wollen wir auch die Augen richten auf den, den Pilatus und den die Kirche uns vor Augen stellt. Der Mensch, das ist Er. Bitten wir ihn, uns zu lehren, wahrhaftige Menschen zu werden, wirklich Menschen zu sein.
traudel
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